
Wearable-Wunder: 5 Start-ups, die wir auf der DMEA 2023 trafen
Lange Zeit waren Wearables auf Fitnesstracker und Smartwatches beschränkt. Inzwischen haben sich die kleinen, vernetzten Computer zu einem bedeutenden Segment auf dem digitalen Gesundheitsmarkt entwickelt. Das bestätigte auch die DMEA 2023 in Berlin: Vom 25. bis 27. April trafen wir auf der Health-IT-Messe spannende Start-ups, die die Grenzen der Wearable-Technologie erweitern. Wir hatten zahlreiche interessante Gespräche und tauschten uns über ihre bahnbrechenden Technologien aus.
Fünf dieser Unternehmen stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor.
Wearables – worum geht’s?
Wearables sind smarte Geräte, die in der Regel am Körper getragen werden und ihre Trägerin oder ihren Träger im Alltag unterstützen. Sie sind mit Sensoren und fortschrittlichen Technologien ausgestattet, wodurch sie Gesundheitsdaten erfassen und analysieren können. Wearables verändern die Art und Weise moderner Gesundheitsfürsorge: Sie ermöglichen eine personalisierte und ferngesteuerte Versorgung wie nie zuvor.
Unsere Top 5 im Bereich Wearables
HEI Therapeutics – Self-Monitoring bei Schilddrüsenunterfunktion
Unser erster DMEA-Fund ist HEI Therapeutics, ein digitales Therapieunternehmen mit Sitz im dänischen Kopenhagen. Das Start-up entwickelt die weltweit erste medizinische Überwachungstechnologie für Patient:innen mit Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose). Dafür nutzen sie modernste Mikrofluidik, Mikrotechnologie und künstliche Intelligenz.
Mehr als 200 Millionen Menschen leiden weltweit an einer Schilddrüsenunterfunktion. Viele Betroffene werden nicht diagnostiziert oder nicht richtig behandelt. Diese Menschen können per Wearable von HEI Therapeutics ihren Hormonspiegel, ihr Wohlbefinden und ihre Symptome verfolgen – jederzeit und überall.
💡 HEI Therapeutics - Impact
Das Start-up ermöglicht Schilddrüsenerkrankten einen besser personalisierten Umgang mit ihrer Erkrankung und eine kontinuierliche digitale Betreuung.
Nuanic – Früherkennung & Prävention psychischer Störungenilddrüsenunterfunktion
Außerdem lernten wir Nuanic kennen, ein finnisches Start-up mit Sitz in Tampere. Das Team entwickelt tragbare Biosensoren und Software für Mental-Health-Fachkräfte in Medizin, Forschung und F&E-Labors. Ihre Plattform dient der Früherkennung und Prävention psychischer Störungen.
Viele psychische Störungen entstehen über Monate oder sogar Jahre hinweg – die meisten davon aufgrund von chronischem Stress. Für die Diagnose werden Fragebögen und klinische Beobachtungen verwendet, Prävention ist damit aber nicht möglich. Hier setzt Nuanic an: mit einem ein Screening der elektrodermalen Aktivität. Der Biosensor von Nuanic ermöglicht Messungen auf Laborniveau im täglichen Leben.
💡 Nuanic - Impact
Durch das Screening der elektrodermalen Aktivität ermöglicht Nuanic die Früherkennung und Prävention psychischer Störungen.
KENTAGO – Rückenmessgerät für mehr Beweglichkeit und Wohlbefinden
KENTAGO ist ein Hamburger Start-up mit Sitz im Health Innovation Port auf dem Philips Campus. Mit Expert:innen aus den Bereichen Wissenschaft, Ingenieurwesen, Softwareentwicklung, Vertrieb und Digital entwickelt das Unternehmen Hardware und Anwendungen für das körperliche Wohlbefinden.
Mit dem patentierten Rückenmessgerät TRICURO go können Fitness Coaches oder Expert:innen im betrieblichen Gesundheitsmanagement Verspannungen im Rücken ihrer Kund:innen messen. Per App lassen sich die Ergebnisse direkt auf dem Smartphone anzeigen.

💡 KENTAGO - Impact
Das Rückenmessgerät ermöglicht das Erstellen gezielter Bewegungsprogramme, die Menschen zu mehr Beweglichkeit und Wohlbefinden im Rücken verhelfen können.
Paragit – Früherkennung & personalisierte Behandlung von Parkinson
Vor Ort durften wir auch Paragit kennenlernen, ein dänisches MedTech-Start-up mit Sitz in Frederiksberg. Das Team entwickelt eine tragbare Technologie für Betroffene von Parkinson und anderen neurologischen Störungen. Ihr Produkt unterstützt die Forschung, genaue Beurteilung, frühzeitige Diagnose und personalisierte Behandlung der Erkrankung.
Die patentierte Manschette für den Unterarm besteht aus Sensoren und einem Textil- und Pflastersystem, das auch frühe individuelle Symptome erfasst. Dafür werden Daten über Muskelfunktion, Bewegungsmuster, Schlaf, Greifkraft und abnormales Schwitzen gesammelt. KI-Modelle analysieren diese Daten und vereinfachen die klinische Entscheidungsfindung.


💡 Paragit - Impact
Mit einem Textil- und Pflastersystem ermöglicht Paragit eine frühzeitige Diagnose und personalisierte Behandlung von Parkinson und anderen motorischen Störungen.
RooWalk – elektrische Gehhilfe für freihändige Mobilität in jedem Alter
Auf der DMEA-Messe lernten wir auch RooWalk kennen – ein Berliner Start-up, das Kindern und Erwachsenen mit körperlichen Einschränkungen zu einer selbstbestimmten Mobilität verhilft. Mit ihrer elektrischen Gehhilfe können Anwender:innen freihändig aufrecht stehen, schmerzfrei gehen und sich insgesamt besser bewegen.
Das Besondere: Angetrieben wird das Gerät von zwei elektrischen Rädern, gesteuert vom eigenen Körper. Die Gehhilfe folgt der Intentionsbewegung und ist individuell anpassbar – sie wächst also mit jedem Alter mit.

💡 RooWalk - Impact
Die elektrisch angetriebene Gehhilfe von RooWalk ermöglicht Kindern und Erwachsenen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine bessere Mobilität, Inklusion und Lebensqualität.
Fazit: Revolutionäre Wearables auf der DMEA 2023
Wearable-Technologie ebnet den Weg für die Zukunft der Gesundheitsversorgung – und diese fünf Start-ups stehen an der Spitze dieser Revolution. Mit ihren innovativen Devices gehen sie kritische Herausforderungen in der Gesundheitsbranche an. Vom Umgang mit chronischen Krankheiten bis hin zur Verbesserung der psychischen Gesundheit und der Mobilität.
Mit Blick auf die ständige Weiterentwicklung der Wearables und ihre zunehmende Integration in patientennahe Prozesse sind noch viele spannende Innovationen in diesem Bereich zu erwarten. Behalten Sie unsere DMEA-Funde im Auge. Mit Sicherheit werden ihre Wearable-Wunder im digitalen Gesundheitswesen weiterhin Wellen schlagen.